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Angaben aus der "Kulturgeschichte" von Hans Läng über die Kulturgeschichte von Nord-"Amerika"

3. Kulturelle Entwicklungen der Primärnationen Nord-"Amerikas"

von Michael Palomino (2002/2012)

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aus: Hans Läng: Kulturgeschichte der Indianer Nordamerikas; Lamur Verlag GmbH, Nikolaikirchhof 7, 3400 Göttingen; Walter-Verlag AG, Olten 1981


Aussterben von Tierarten durch Klimawandel und durch den Menschen - Landwirtschaft

Eisschmelze und Versumpfung provozieren Massentod von ganzen Tierherden

Durch die Eisschmelze vor ca. 13.000 Jahren kam es zur Versumpfung ganzer Gebiete. Die Lebensbedingungen änderten sich für viele Tiere auf grossen Flächen grundlegend und ganze Herden versanken oder wurden weggeschwemmt. Dies erklärt an gewissen Orten die Funde von Skeletten ganzer Tierherden, z.B. im L.A. Hancock Park mit Überresten von 35 Säugetierarten, die in Ölschlamm (eine Teergrube) konserviert wurden. Es handelt sich dabei um Tierarten wie Mammut, Riesenfaultier, Kamel, Urbison, Risengürteltier etc. Die konservierten Tiere sind im Los Angeles Country Museum of natural History ausgestellt (S.27).


Dürre im Süden Nord-"Amerikas" provoziert Aussterben von Tierarten

Durch den Klimawandel kommt es zu langen Dürren in den südlichen Gebieten Nord-"Amerikas". Die üppige Vegetation verschwindet, und damit auch die Tierwelt, die der üppigen Vegetation entspricht (S.27).


Aussterben der Tierarten durch Jagd -> Entwicklungsanreiz für Menschen zur Landwirtschaft

Die Ureinwohner rotten ebenfalls durch Jagd gewisse Tierarten aus. Artenschutzgesetz gab es unter den Ureinwohnern nicht. Das kritische Minium der Erhaltung einer Tierart wird jeweils unterschritten und die Reproduktion gewisser Tierarten zum Erliegen gebracht. Das Mammut wurde vor ca. 14.000 Jahren während der Clovis-Kultur (benannt nach "Clovis"-Speerspitzen) noch traditionellerweise gejagt, war aber vor ca. 11.000 Jahren während der "Folsom-Kultur" (benannt nach der "Folsom"-Speerspitze) schon im Aussterben begriffen. Clovis und Folsom sind Fundorte von Speerspitzen im heutigen New Mexiko (S.28).

Der Bison, der in der Folsom-Kultur noch üblicherweise gejagt wurde, erlitt dann ebenfalls seine Ausrottung. Nach der Ausrottung des Bisons wurde nichts dazugelernt, sondern es wurden auch vor ca. 9000 Jahren noch kleinere Tiere gejagt, als Wild (Reh, Hirsch), der Waschbär, das Opossum, alles noch mit Steinwerkzeugen.

Für die Zeitu um 1000 Jahre später (vor ca. 8000 Jahren) sind schon Mahlsteine und z.T. Werkzeuge aus Knochen nachweisbar. Erst die Ausrottung von Tieren ist also der Denkanstoss für eine Landwirtschaft. Gleichzeitig entwickeln sich auch Schmuckstücke aus Stein oder Muscheln. Allgemein wird diese Zeit als die "archaische Kultur des Ostens" bezeichnet. Die Entwicklung geht dann weiter mit dem Beginn der Flechterei aus Wurzeln, Gräsern und Bast (S.29).


Städte, Grabhügel, Schmuck und Handel der Ureinwohnerkulturen

4000 Jahre später - also vor ca. 4000 Jahren, wurden dann die ersten Städte gegründet. Der Tod wurde mit Bestattungsriten begleitet. Gewisse Bewohnergruppen wie die Adena- und Hopewell-Kultur entwickelten den Brauch, Grabhügel anzulegen (entsprechende Funde) (S.30).

Die Primärnationen entwickelten schon vor ca. 4000 Jahren die Herstellung von wertvollem Schmuck und ein Handelssystem von Küste zu Küste, vor allem entlang der Ostküste der heutigen "USA".

Die Mississippi-Kultur hatte um 500 n.Chr. eine Ausstrahlung bis in die Prärien und in den Norden bis New Jersey
-- mit Elementen der Adena- und Hopewell-Kultur
-- mit starken Einflüssen der mexikanischen Kulturen
-- mit rechteckigen Pyramidenhügeln bis 6 ha Fläche (Mississippi-Ureinwohner-Stadt Cahokia, grösste Stadt der Primärnationen mit ca. 20.000 Einwohnern)
-- mit Feldbau: Mais, Bohnen, Kürbis (S.31)

-- auch mit Salzgewinnung, Keramik, Schnitzereien, Webereien (S.32).

Teile von Cahokia werden noch bis 1550 bewohnt (32).


Dürre als Anreiz zur Entwicklung der Menschen in "Amerika"
Die Dürre im Südwesten im "Great Basin" zwischen den Rocky Mountains und Kalifornien gibt den Ureinwohnern den Anreiz, eine Wüstenkultur zu entwickeln. Die Nahrung besteht dabei hauptsächlich aus pflanzlicher Nahrung, Früchten und Körnern. Wurzeln werden ebenfalls verarbeitet, zu Behältern und Sandalen. Und so entwickeln sich auch im Südwesten des nord-"amerikanischen" Kontinents mannigfaltige Kulturen der Ureinwohner.

[Dieselbe Entwicklung haben wahrscheinlich die Aborigines in Australien vollzogen. Diese Wüstenkulturen werden vom rassistisch-"christlichen", weissen Imperialisten systematisch unterschätzt, nichts dazugelernt sondern nur alles zerstört und die Bewohner systematisch in Konzentrationslagern und Vertreibungen vernichtet].

Beispiel: Die Hohokam-Kultur
-- im südlichen Arizona ab 300-100 v.Chr.
-- Feldbau mit Mais, Bohnen, Kürbis, Baumwolle, Bewässerungsanlagen
-- Erdpyramiden, Ballspielplätze (Einfluss der Hochkulturen), Astronomiekenntnisse
-- grosse Siedlung mit Grabungen ist Snaketown südlich von Phoenix (S.32).

Anasazi-Kultur
- nördlich der Hohokam-Kultur, ebenfalls kurz vor der Zeitenwende
- die Anasazi sind hauptsächlich "Basketmaker" (Korbflechter)
- verschiedene Pueblo-Kulturen

Dabei legen die Anasazi grossartige Wohnsiedlungen an:
- es sind regelrechte "Cliffdwellings" (Klippensiedlungen) im Canyon de Chelly und in der Mesa Verde
- die Häuser sind z.T. riesig, z.B. in Pueblo Bonito mit über 800 Räumen
- Bewässerungssysteme
- die Anasazi betrieben Keramik, Korbflechterei und Weberei
- ab 1300 sind aber alle Bauten verlassen, wahrscheinlich durch eine lange Dürreperiode (S.33).


Mais: Züchtung und Anbau durch die Primärnationen
Mais ist bis heute das Hauptnahrungsmittel der Indianer. Der Mais wurde aus den tropischen Hochländern Mittelamerikas in Nordamerika eingeführt. Die ursprünglichen Kolben waren nur 2,5 cm lang (Funde in Bat Cave in New Mexiko, 5000 Jahre alt, mit nur ca. 12 Körnern). Der Mais wrude dann durch Bauern auf die heutige Grösse gezüchtet und hat sich dabei in über 100 Arten aufgespalte (S.33).


[Rechte für die Primärnationen

Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielten die Primärnationen den "amerikanischen" Pass. Die "christlichen" Rassisten der "USA" und Kanada - in den "USA" auch mit einem beträchtlichen jüdischen Beitrag - vollzogen den Indianerholocaust mit Zwangserziehung, Kindswegnahme und Konzentrationslagern. Erst, als einige Primärnationen bereits ausgerottet waren und der Grossteil in Gefahr war, ausgerottet zu werden, wurde alternativen westlichen "Christen"-Rassisten bewusst, dass es sich bei den Primärnationen ("Indianern") um Kulturen handelte, deren Wissen man erlernen konnte, und deren Wissen eine Bereicherung war. Die "Christen"-Rassisten mussten sich ändern, um die Primärnationen leben zu lassen. Bis die dummen, "christlichen" Rassistenregierungen einsahen, dass die Primärnationen Bodenrechte hatten, dauerte es in Kanada bis in die 1990er Jahre, und in den "USA" haben die "Indianer" bis heute keine politischen Rechte, haben keinen Einsitz im "Weissen Haus", sondern bleiben diskriminiert und in "Reservaten" kaserniert. Aber auch das wird sich ändern, denn:

Der weiss-rassistische Börsenkapitalismus mit seinen Börsenspekulanten, seinen Kravatten und seinen Casinos wird in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus, und dann bewahrheitet sich das indianische Sprichwort: Der weisse Rassist kam - der weisse Rassist besetzte - der weisse Rassist zerstörte - der weisse Rassist ging wieder].

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